Stadt SPROCKHÖVEL (NRW)

Etwas über Sprockhövel: 210m ü. M., Stadt mit ca. 25.000 Einwohnern, entstand 1970 durch Zusammenschluß der Gemeinden Gennebreck, Haßlinghausen, Hiddinghausen, Niederstüter und Obersprockhövel, liegt im niederbergisch-märkischen Hügelland im Ennepe-Ruhr-Kreis. Sprockhövel befindet sich im überregionalen Verkehrsknotenpunkt mit Anschlußstellen für die BAB Köln-Bremen, Wuppertal-Bochum-Münster.

Sprockhövel, das um das Jahr 1000 unter der Bezeichnung Spurkinhuvelo erstmals urkundlich erwähnt wird, ist dem westfälisch-märkischen Raum zugeordnet. Der Name leitet sich wohl von dem lateinischen spurca, was so viel bedeutet wie „Wacholder“, und dem altdeutschen Wort huvele ab, was „Hügel“ bedeutet. Sprockhövel heißt somit etwa „Wacholderhügel“.

Wacholderhügel fanden sich auch im alten Stadtwappen der Gemeinde wieder, das drei Wacholdersträucher auf drei Hügeln über einem Stollenmundloch zeigte. Erst mit der Kommunalreform 1970 entstand das aktuelle Stadtwappen durch Vereinigung des alten Sprockhöveler Wappens mit dem des ehemaligen Amtes Haßlinghausen. Aus dem Sprockhöveler Wappen wurden das Stollenmundloch und die drei Hügel übernommen; vom Amt Haßlinghausen stammt der Haselzweig.

Über Jahrhunderte bildete das Sprockhöveler Gebiet die Grenze zum Herzogtum Berg, dem Bergischen Land, dessen kulturelle Einflüsse noch heute sowohl in der historischen Bausubstanz als auch in der gesprochenen Mundart deutlich erkennbar sind.

Bis zum industriellen Kohleabbau war der Sprockhöveler Raum vorwiegend landwirtschaftlich geprägt. Daneben gab es typisch landwirtschaftlich-handwerkliche Betriebe wie Schmieden und Schlossereien. Aus diesen Betrieben und dem dort vorhandenen Know-how entwickelten sich mit Beginn der Industrialisierung zahlreiche Zulieferbetriebe für den Bergbau (z. B. die Firmen Hausherr, Kraft, Düsterloh, Turmag und Hauhinco). Mit dem Niedergang des Ruhrkohlenbergbaus in den 1970er Jahren verschwanden langsam auch diese Betriebe aus dem Stadtbild.

Neben dem Kohleabbau war die gewerbliche Tuchweberei vor allem in ländlichen Gebieten der Stadt, im sogenannten Hügelland von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Neben einigen industriellen Fertigungsstätten gab es zahlreiche Hausbandwirkereien, die in Heimarbeit Bänder für die Textilindustrie in den nahegelegenen Städten Wuppertal und Velbert produzierten. Ein Bandwebermuseum im benachbarten Hattingen erinnert an diesen Industriezweig.

Sprockhövel ist ältestes Steinkohlen-Bergbaugebiet Deutschlands (Wiege des Bergbaus), jüngster Malakowturm (1897), hat zahlreiche historische Bürgerhäuser und Bauernhöfe und ist mit seinen weitläufigen Grünflächen beliebtes Naherholungsgebiet (beheiztes Freibad, Wandern, Radfahren, Reiten, Golfen) der Großstädte Wuppertal, Essen und Bochum. Das vielseitige gastronomische Angebot ist besonders attraktiv. Die Städte Hattingen, Schwelm und Witten ermöglichen eine Variation zum touristischen Angebot Sprockhövels. Sprockhövel hat das größte gewerkschaftliche Bildungszentrum (IG Metall) Europas.

Quelle: Wikipedia


Sprockhövel / Hattingen